Adventure Project

Das Adventure Project umfasst alternative Freizeitaktivitäten, Erlebnis und Action für junge Leute zwischen 14 und 22 Jahren.

Worum geht's dabei?

  • Mit Freunden durch dick und dünn
  • Zähne zusammenbeißen
  • Ruhe erleben
  • Neues ausprobieren
  • Verantwortung übernehmen
  • An die Grenze gehen
  • Gute Gespräche führen
  • Eigene Stärken und Schwächen kennenlernen
  • Persönlich erlebten Glauben an Jesus Christus mit anderen teilen.

Das ist Adventure Project.

Adventure ProjectAdventure Project

Adventure Week und Adventure Tour

Bei den Jungs heißt es "Week", bei den Mädels "Tour" – aber letztlich sind beide identisch: Sie sind das Outdoor-Event schlechthin für die Jugendgruppen der Gruppe Luther. Sie finden beide einmal im Jahr statt und haben jeweils einen speziellen Themenschwerpunkt, z.B. Fahrrad, Kajak, Klettern, Survival.

Adventure Week und Tour – das heißt, eine Woche miteinander verbringen, teilweise auf sehr engem Raum und sicher nicht unter alltäglichen Bedingungen. "Gemeinsam geht es besser!" ist hier nicht mehr eine abgedroschene Phrase, sondern plötzlich Notwendigkeit. Für manchen eine neue Erfahrung. Ganz verschiedene Typen mit ihren eigenen Vorstellungen und Gewohnheiten müssen sich arrangieren. Lachen, streiten, reden, ein gemeinsames Ziel vor Augen. Freundschaften entstehen. Man wächst zusammen, kommt ins Gespräch. Altersunterschiede sind zunehmend unwichtig, alle sind Partner, aufeinander angewiesen.

Mehr noch: Der Glaube an Jesus Christus verbindet, bewährt sich auch hier. Die täglichen Andachten sind auf den Adventure Projects nicht "auch dabei", sondern zentraler Bestandteil der Woche. Wer Jesus erlebt hat, kann davon nicht schweigen.

Persönlicher Kurzbericht von einer Adventure Week der Jungs mit dem Motto "Survival":

++ Tag 1 ++
Vollgepackt bis unters Dach verlassen wir den Volksfestplatz in Bayreuth. Eine Reise ins Ungewisse beginnt. Zwei Pkws und zwei Kleinbusse auf dem Weg zur Adventure-Week – SURVIVAL – werden wir es schaffen? Nürnberg liegt hinter uns, dann München, Rosenheim, Schleching. STOP! Eine Sandbank wird also unsere erste Unterkunft. Lagerfeuerromantik direkt am Fluss, wunderschön! Zum Essen – ein Riesenkübel voll Wasser? Überraschung! Gegrillte ForellenEs gibt Forellen – lebend! Schlachten und grillen oder hungern und zuschauen. Ok, also Augen zu und durch. Gegrillte Forellen schmecken herrlich. Übernachtet wird im Freien, Gewitter ist gemeldet, aber es hält. Vor dem Schlafen gibt's eine Andacht am Lagerfeuer. Günter erzählt. Thema: Die Antarktisexpedition von Shackleton (1913-1916). Ein Abenteuer, vollgepackt mit wunderbaren Vergleichen und Bildern. Heute leider nur eine kurze Einführung, aber morgen gibt's mehr davon.


++ Tag 2 ++
Guten Morgen! Aufstehen vor jeder humanen Aufstehzeit. Das Feuer lässt sich wieder aktivieren, es gibt Müsli, Milch & Brötchen. Auf! Das Schiff über den Königssee geht um 8:00 Uhr. Die Fahrzeit bis dahin ist ca. 1,5 Stunden. Das Aufstehen war wirklich früh! Trotzdem wird es elend knapp – und einer der Busse muss auch noch tanken. Na gut, das Schiff geht dann eben erst um 8:30 Uhr. Wir sind flexibel. KönigsseeAm Bootssteg: Regen ohne Ende, der Königssee hängt voll mit Wolken. Das Schiff legt ab und es schüttet. Erstaunlich, wie viel Wasser in so einen See passt, ohne dass er überläuft. Eigentlich müsste es längst überlaufen, aber den Kapitän scheint das nicht zu kümmern; seine Prognose: Das Wetter bleibt so! Wir legen an. Es hat aufgehört zu regnen. Gott sei Dank! Danke vielmals! Beim Ausstieg ist es feucht wie in den Tropen und wir steigen auf in die Wolken. Riesige Felstürme, grandioses Szenerie! Und Schwitzen ist angesagt. Über 1.050 Höhenmeter aus dem Stand – einfach so. Alle Achtung. Endlich die Hütte! Einer hat Kopfweh, die Unentwegten spielen Karten und die Küche macht Nudeln für 25 Kämpfer + Nachschlag. Ein Riesentopf! Immer noch kein Tropfen Regen. Kurze Zeit später liegen wir auf zwei Matratzenlager verteilt im Hüttenschlafsack und lauschen, wie es in der Antarktis weitergeht: Shackleton sitzt fest. Mitten in der Antarktis. Expedition gescheitert, das Schiff wird vom Eis zerdrückt – alles kaputt. Die Parallelen zum eigenen Leben sind offensichtlich: Eigener Ehrgeiz, falsche Ratgeber. Mit dem Kopf durch die Wand. Irgendwann sitzt man fest, schuldbeladen und be"drückt". Expedition gescheitert, oder? Die Geschichte gibt mehr her, als man denkt, und wir sind gespannt auf morgen. Nächster Programmpunkt: Das Reich der Träume. Kaum sind die Ersten eingeschlafen geht's los: Es schüttet wie aus Eimern, stundenlang – so scheint es. Am nächsten Tag künden davon nur noch ein paar Pfützen...

++ Tag 3 ++
Zum Frühstück zwei abgezählte Scheiben Brot pro Nase mit Butter und Marmelade, Kaffee oder Tee, dann geht's weiter Richtung Riemann-Haus. Nach einem kurzen Zwischenstop teilt sich die Mannschaft: ein paar nehmen die Route über die Schönfeldspitze, der Rest die Direttissima – den Weg über das Salzburger Kreuz ohne nennenswerte Steigungen... Doch dann die ersten Ausfälle: Steinernes MeerEine wieder aufgebrochene Verletzung und eine aufkommende Erkältung zwingen zwei Kameraden zur Umkehr. Schade! Kurzes Beratschlagen der Route zurück, dann die Verabschiedung; alle sind traurig, dass die Gruppe sich nochmal unfreiwillig teilt, aber es geht einfach nicht anders. Die einen steigen ab, dem Königssee entgegen, die anderen durchqueren ein grandioses Meer von zu Stein erstarrten Wellen... das ist also das "Steinerne Meer"! Treffender lässt sich dieser Fleck der Erde wirklich nicht nennen! Spärliche Vegetation, mittendrin ein paar Schafe und wir. Gott sei Lob und Dank: Die Wolken bleiben immer noch etliche Meter über uns, sonst wäre die Gefahr sich zu verlaufen hier sehr groß: Eine Felswoge schaut hier aus wie die andere! Nach gut vier Stunden erreichen wir das Riemann-Haus, für Minuten hebt sich der Wolkenschleier und gibt den Blick ins Tal frei nach Saalfelden... so unwirklich schön, als ob man auf eine Spielzeuglandschaft schaut. Mittagessen, dann der Vorschlag: Wer will, geht mit auf den Sommerstein... aber wir verfehlen die Abzweigung und beschließen, der anderen Gruppe Richtung Schönfeldspitze entgegen zu gehen. Nach einer knappen Stunde und 400 Höhenmetern treffen wir sie: alle wohlauf, aber einige mit weichen Knien. Gemeinsam gehts zurück zum Riemann-Haus. Der Wirt kocht – Nudeln! Diesmal mit Hackfleischsoße. Dann beziehen wir unser Lager. Shackleton, unser alter Bekannter, tritt inzwischen mit seiner Mannschaft den Nachhauseweg an. Nicht durchs Steinerne Meer, sondern durch eines aus Wasser. Und was für eines! Nach sechs Monaten auf einer Eisscholle geht's wieder in die kleinen Boote. Fast alles müssen sie zurücklassen auf dem Weg nach Hause. Nur ein Tagebuch und ein Bild von daheim, mehr ist an persönlichen Sachen im Boot nicht erlaubt. Ein Bild von Zuhause, ihrem Ziel! Da wollten sie hin. Und wir? Haben wir ein Ziel, ein Zuhause im Himmel? Tragen wir ein Bild von "Zuhause" in unserem Herzen?

++ Tag 4 ++
Wer zuerst wach ist, sieht es zuerst: Kaiserwetter! Keine Wolke ist zu sehen, Sonnenschein und Fernsicht! Deshalb steigen wir nach dem Frühstück alle zum Breithorn auf, um ein fantastisches Panorama zu genießen: Vom Steinernem Meer mit Schönfeldspitze und Wurmkopf schweift der Blick über Kitzsteinhorn und Saalachtal zu Persailhorn, Hundstod und Watzmann. Nachdem wir uns sattgesehen haben, steigen wir ab und teilen uns wieder: Gemeinsames Ziel ist das Ingolstädter Haus über den Eichstätter Weg, die Ersten wollen jedoch noch den Großen Hundstod bezwingen. Aber auf dem Weg ziehen immer mehr Wolken auf, sodass die erste Gruppe nur noch auf den Kleinen Hundstod steigt, immer das zuerst angepeilte Ziel im Auge: Shackletons Expedition"Jetzt ist der Gipfel vom Großen Hundstod wolkenfrei, jetzt wären wir vielleicht gerade oben gewesen!" Egal, wir steigen wieder ab zum Haus, es gibt Abendessen. Auch den hungrigsten Schreiern stopft die Wirtin mit Käs'knödeln das Maul. Und dann: Ab in die Betten. Drausen kracht's gewaltig. Ganz nah rauscht ein Gewitter vorbei, während Shackleton in der Antarktis auf einer kleinen Insel landet. Doch leider die falsche. Die rettende Walfangstation ist auf einer andern Insel, 800 Meilen entfernt. 800 Meilen mit einem kleinen Boot über das stürmischste Meer der Welt? Wahnsinn! Shackleton fährt und hat Erfolg. Unglaublich! Die Chance, die Insel zu erreichen, war extrem klein. Ohne den Steuermann an Bord wären sie ganz sicher verloren gewesen. Wer ist in deinem Lebensboot der Steuermann?

++ Tag 5 ++
Ein Mitarbeiter vom Haus zieht mit einem Schieber das Wasser von den Biertisch-Garnituren: "170 km/h Windgeschwindigkeit heute Nacht!" Viele haben's gar nicht gemerkt. Nach einem opulenten Frühstück beginnt der Abstieg übers Kärlinger Haus zum Königssee. Der Nieselregen – anfangs unser Begleiter – verlässt uns am Haus. Auf dem Abstieg lockt ein Wasserfall zum Duschen. Zurück am See wartet ein kurzes Badevergnügen auf uns. Geschafft! Glücklich sitzen wir am Strand. Auch Shackleton und seine Männer sind am Ziel. Nach unsäglichen Strapazen und Gefahren tatsächlich alle gerettet. Alle am Ziel! Keiner verloren gegangen! Wie wird es bei uns einmal sein? Hoffentlich auch: "Alle am Ziel!"
Auf uns wartet noch die Rückfahrt mit dem Schiff in das sonnige Königssee. "Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen..." So schnell vergehen vier Tage im Steinernen Meer, aber nicht ohne bleibende Erinnerungen. Alle sind wir uns einig: Es war ein einmaliges Erlebnis und eine wunderschöne, gesegnete "Abenteuerwoche".

 

Einige der bisherigen Adventure Projects:

    • Wandern im Nationalpark Sächsische Schweiz

    • Giro lago blu - "Zieh, Mann!" in der Mecklenburgischen Seenlandschaft

    • Survivalwoche im Steinernen Meer

    • Kajak- bzw. Kanufahren im Chiemsee, der Tiroler Ache und der Alz

    • Wandern und Klettern in den Tuxer Alpen

© Evangelische Jugend Bayreuth / Gruppe Luther