Geistliche und theologische Grundlagen der Verkündigung

Geistliche und theologische Grundlagen der Verkündigung
Mit Sand kann man viele schöne Dinge tun,
nur sollte man keine Häuser darauf bauen.

C. S. Lewis

Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Fels gebaut ist.

Jesus Christus, Matth. 7, 24.25


Alles über Jesus Christus und den Weg zu einem erfüllten Leben findet man in der Bibel. Sie ist genau so wenig eine "Satzung", wie die Gruppe Luther ein Verein ist. Die Gruppe Luther hat keine eigene, "hausgemachte Theologie" und vertritt keine Sonderlehren, noch erhebt sie irgendwelche Offenbarungen zu Glaubenssätzen. Unser Glaube gründet sich auf die Bibel, das Wort Gottes und die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Wir können klar sagen, wozu wir stehen und was uns wichtig ist:

Bibel – Wort Gottes

BibelWir stehen zur Bibel. Die Bibel ist uns wirklich Heilige Schrift, die wir in allen ihren Aussagen, auch den schwierigen und unbequemen, annehmen wollen, denen ein Mensch nichts hinzufügen, von denen er aber auch nichts wegstreichen darf.

Die Bibel ist lebendiges Wort Gottes, das sich immer wieder als wahr und verlässlich erweist. So haben es nicht nur wir persönlich erlebt. Das Wort Gottes ist keine Ideologie oder Menschenlehre, sondern Jesus sagt: "Ich bin die Wahrheit" (Joh. 14,6) und "Gottes Wort ist die Wahrheit" (Joh. 17,17). In der Bibel begegnet jedem, der sie liest oder auf andere Weise Gottes Wort hört, Gott persönlich durch den Heiligen Geist (der Geist Gottes, die personale Verbindung zwischen Gott / Jesus Christus und uns Menschen).

Nicht wir haben das Wort zu kritisieren und in Frage zu stellen, sondern Gott hinterfragt uns durch sein Wort: unseren Lebensstil, unseren Glauben und unseren Umgang miteinander. Im Wort wirkt Gottes Heiliger Geist bis heute auf ganz unterschiedliche Weise, ermahnend oder richtungweisend, tröstlich oder stärkend. Das frei machende Evangelium der Bibel bezeugt: Im gekreuzigten Christus begegnet uns der gnädige Gott. Durch ihn ist die Versöhnung der ganzen Menschheit mit Gott und unsere Erlösung bereits geschehen.

Es bleibt also nichts als die Entscheidung, ob wir dem Wort der Bibel trauen wollen wie keinem anderen Wort im Leben und im Sterben. Und ich glaube, wir werden erst dann recht froh und ruhig werden können, wenn wir diese Entscheidung getroffen haben.
D. Bonhoeffer

Die Zehn Gebote – Maßstab für unser Leben

Wir stehen zu den Zehn Geboten. Die Gebote – Normen der Bibel – wollen nicht einengen, kleinkariert machen oder Freude vermiesen. Sie sind Maßstäbe Gottes für unser Leben, die auch heute noch volle Gültigkeit haben. Wo sie übergangen, abgeschwächt oder missachtet werden, nimmt unsere Beziehung zu Gott und den Menschen Schaden.

Martin Luther hat im Kleinen Katechismus die Bedeutung der Gebote erklärt. So fragt ein Christ auch heute: "Was will Gott von mir in meiner Zeit?"

Buße – heute noch aktuell?

Dem Ruf zur Umkehr - nichts anders heißt Buße - wie er sich durch die ganze Bibel zieht, wollen wir auch heute ganz bewusst folgen.

Wer sich dem gehörten oder gelesenen Wort Gottes stellt, und seinem Wahrheitsgefühl nicht ausweicht, wird es früher oder später "anders" hören, nicht mehr als Unbeteiligter, sondern als ganz persönlich "Angesprochener". Er wird merken: Damit, wie ich bin und lebe, kann Gott nicht einverstanden sein. Er wird aber auch erkennen, dass er selbst seine Sünde nicht ungeschehen machen kann. Aber er darf sich mit seiner Schuld und der ehrlichen Bitte um Vergebung an Jesus wenden. Das kann allein "im stillen Kämmerlein", beim Abendmahl oder in einem seelsorgerlichen Gespräch geschehen. Wenn er die Vergebung Gottes im Glauben für sich annimmt, geschieht sie und er darf seine Schuld vergessen, so, als wäre sie nie getan worden. Denn Gott vergisst sie auch. Das hat Gott in seinem Wort versprochen. Der so von Gott begnadigte Mensch erfährt eine große Freiheit. Er weiß, ich muss keine "Rolle" spielen, ich brauche keine "Maske" vor den anderen und vor Gott.

Martin LutherDer Mensch, an dem durch den Geist Gottes Vergebung geschehen ist, wird ein völlig neues Verhältnis zu Gott bekommen, weil er nun weiß: Ich bin ein Kind Gottes. Gott fordert nicht von mir, was ich nicht leisten kann, sondern er schenkt mir, was mir fehlt. Ich bin von ihm in Liebe angenommen, so wie ich bin. Aber ich muss nicht bleiben, wie ich bin. Aus dieser erfahrenen Retterliebe Jesu wächst Gegenliebe – Liebe zu Gott und den Menschen.

Buße nach Martin Luther heißt nicht allein, in Bezug auf das äußerliche Leben frömmer werden, sondern durch Christus auf Gottes Güte trauen und an die Vergebung der Sünden glauben.

So verstanden wirkt Buße nicht bedrückend, sondern sie führt durch Vergebung und Befreiung schließlich zu der tiefen Freude, die der verlorene Sohn bei der Heimkehr ins Vaterhaus erlebt (siehe Lukas 15).

Neues Leben aus Glauben

Die Bibel vergleicht den Beginn der neuen Gottesbeziehung mit einer Geburt. Jesus selbst redet im Johannesevangelium von dieser neuen Geburt, die der Geist Gottes wirkt, ohne die niemand das Reich Gottes sehen wird (Joh. 3,3). Mancher erlebt dieses Geschehen als ein datierbares Ereignis, kann sich an Zeit und Ort erinnern. Für andere erstreckt es sich über einen (längeren) Zeitraum. Gottes Weg ist mit jedem Menschen anders.

Dieses Geschehen ist Annahme dessen, was ihm schon bei seiner Taufe von Gott zugesagt wurde. Eine Taufe, der kein bewusster Glaube beim erwachsenen Menschen folgt, ist wie ein Hauptgewinn im Lotto, der nicht abgeholt wird. Gott wartet auf unsere Antwort im Glauben.

Wie die Taufe ist auch die neue Geburt oder Wiedergeburt kein abschließendes Geschehen. Das Bild der Geburt zeigt: Hier geht es um den Anfang eines neuen Lebens, dem Wachstum folgen muss.

Das neue Leben aus Glauben ist nicht geprägt von Verzicht und Verboten, sondern von einer erlebten Freiheit. Ein Merkmal des lebendigen Glaubens ist die Freude, die göttliche Freude, wie sie jedes Gotteskind kennt, aber genauso die Herzensfreude an den schönen Dingen des Lebens und die ausgelassene Fröhlichkeit, die auch einmal über sich selbst lachen kann.

Wer sich von Jesus Christus in die Nachfolge gerufen weiß, ist auch zum Dienst am Nächsten bereit.

Wer die Liebe Jesu an sich selbst erfahren hat und immer wieder erfährt, wird anderen davon bezeugen, und andere zum Glauben an Jesus Christus einladen. Denn Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und alle seine Wahrheit erkennen (1. Timotheus 2,4). Ein Kennzeichen des wiedergeborenen Christen ist sein neuer Wille, nicht mehr sündigen zu wollen, aus der ständigen Vergebung zu leben und schließlich das Geschenk Gottes, die Befreiung von der Macht der Sünde.

 

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